
05 Nov Soundcheck mit Felix von Yellow Scoop
Felix, in jedem Riff von euch, dröhnt einiges an Rock-Geschichte mit. Nennt ihr euch selber „Retro“ ? Oder ist das eigentlich alles egal und ihr macht einfach los und das kommt dabei raus ?
F: Unsere Band beschreiben… Klar der Blues steht in irgend einer Weise im Mittelpunkt. Aber was genau wir da machen, bleibt doch eher dem Hörer überlassen.
Seit wann spielt ihr zusammen und wie habt ihr euch kennengelernt? Gab es da von Anfang an eine konkrete Vorstellung vom Sound, oder ist der einfach so entstanden?
F: Begonnen hat alles im September 2012, Felix (der andere Felix am Schlagzeug) und ich haben davor schon eine Weile zusammen gespielt. Wir hatten jedoch noch keinen Bassisten, bis wir dann durch eine Empfehlung an Eric Monroe geraten sind. Beim Jammen hat das sofort gepasst, für „Band des Jahres“ waren wir auch schon angemeldet und so haben wir schnell innerhalb von nur 2 Monaten unsere Band auf die Beine gestellt. Klar, die Arragements sind natürlich großteils von mir geprägt, genau wie der dazugehörige Gitarrensound.
Genau! Euer Klangbild wird von deiner Gitarre geprägt.
Woher denkst du, kommt dein Sound. Mehr aus den Fingern oder ist es doch der Amp und Effekte?
F: Der Sound entsteht eigentlich in Herzen und Geiste. Finger und Gitarre, Effekte und Amp sind dann nur Abbildungsmedien…
Welche Gitarre spielst du? Ist die stark modifiziert ?
F: Ich spiele eine 83erFender Strat aus der ersten Japan/JV Serie. Damals wurden die früheren 60er Modelle aus den USA noch exakt kopiert. Die Pickups sind dennoch „Made in USA“! Ne super Klampfe, alles Stock, Wurde nur mit Jumbo Frets Refretted und der Body von der Familie neu lackiert…
Welchen Amp und Bodeneffekte spielst du?
F: Zur Zeit benutze ich einen alten Fender Super Reverb. Der ist aus den 70ern und alles noch orginal. Die Röhrenbestückung ist allerdings- was die Steckplätze der Vorstufe betrifft, etwas modifiziert.
Super Teil mit super Klang, wenn nicht gerade mal wieder irgendwas rauscht oder tutet…
Auf dem Boden sind dann noch die Treter: Ein VOX Wahwah, Ibanez Tube Screamer aus den 80ern (extern geloopt), ein Deja Vibe für den Leslie Effekt, ein Octafuzz, eine Arbiter Fuzzface, sowie ein Multituner und eine Powerplant für die Stromversorgung.[row][col size=“1/2″ ]Tauschst du auch dauernd die Röhren? Das hat einserseits natürlich großen Einfluss auf den Klang. Es gibt jedoch auch eine Menge Esoterik von so Freaks….
F: Nein, ich bin kein Röhrenfreak. Ab und zu probiert man doch mal rum, aber im Mittelpunkt steht bei mir dann doch die live Musik.
Du drehst doch sicher auf der Bühne deinen Amp heimlich auf „13“ ?
F: Klar… die alten Dinger klingen doch erst laut richtig gut.
Ich habe euch beim Finale im Ostwerk zum ersten Mal gesehen. Wie viele Bands, klingt auch ihr live anders, als auf CD. War das Absicht? Wie habt ihr aufgenommen?
F: Nein, das war keinenfalls Absicht. Im normalen Studio (beathof) mit Overdubs klingt eben alles sehr steril und sauber…
Die Leute, die nur die CD kennen, sind begeistert. Wer uns dann aber live sieht ist, mit danach mit der CD irgendwie nicht so zufrieden. Dass ist für mich auch so der Punkt, wo ich sage, für diese Art von Musik ist das vielleicht nicht die richtige Art zu Recorden. Fast schon zu sauber und somit emotionslos, was die Instrumente betrifft. Zeit was Neues zu probieren.
Hast du Gitarristenvorbilder?
F: Hmm, ich glaube jeder hat Idole und Vorbilder. Anders kommt man ja schlecht zur Musik (? ) Klar hör ich SRV, Hendrix und die heutigen Top Acts wie Mayer, Sayce, Clark, oder Bonamassa… aber sowas ist ständig im Wandel.
Mittlerweile hör ich aber auch viele andere Sachen von Künstlern, deren Persönlichkeit mich magisch anzieht. Ich glaube genau das ist es: Die ganze Persönlichkeit spiegelt sich in ehrlicher Musik wieder, und das ist das Ansprechende für einen Selber. Ein Teil von sich, den man in Anderen wiedererkennt, oder ein Teil, den man gerne bei sich finden möchte… Nochmal zusammengefasst: Es geht nicht um die Spielweise oder den Sound im Einzelnen, sondern um die Offenlegung der Persönlichkeit und Emotionen. Das macht den Sound in seiner Gesamtheit aus. Ein Künstler beeindruckt/inspiriert mich nicht durch eine spezielle Eigenheit, sondern durch seine ehrliche Gesamtheit, in der ich eigene Teile wiederfinde und die mich reflektieren. Oder Teile, nach welchen ich streben möchte.
Was geht mit Yellow Scoop?
F: Mit Yellow Scoop geht momentan aufgrund ausbildungstechnischer Differenzen sehr wenig voran. Das steht alles auf Messers Schneide. Aber ich verspreche, dass bald was Neues kommt.