
26 Feb Soundcheck mit Dub à la Pub
Ich hab euer Album „Accelerate“ im Player….klingt fett.
Ihr habts selber produziert(?)
K: Ich hab das Album im Baum&Baum Studio in Huglfing (wo ich auch 2 Jahre gewohnt hab) quasi im Alleingang aufgenommen und produziert, sowie das bei unserem ersten beiden Alben bereits der Fall war.
Ist das als Band schwierig, wenn kein Produzent von außen sagt wo es langgeht?
K: Persönlich habe ich daraus gelernt, es nie wieder so zu machen :-)Da ich die meisten Songs geschrieben und getextet hab und zusätzlich für die Produktion und Aufnahme verantwortlich war, ist es fast unmöglich den nötigen Abstand für’s „objektive“ Hören hinzubekommen. Ein paar frische, erfahrene Ohren wären gut gewesen. Man kann es selbst einfach nicht mehr beurteilen nach einer Weile.
Allerdings habe ich natürlich immer die fertigen Pre-Mixes an alle Bandmitglieder und einige Musiker-Freunde geschickt, um Feedback einzuholen. Und einiges wurde dann auch noch geändert. Also keine Diktator-Action, sondern Demokratie.
Stehen die Songs schon wenn ihr aufnehmt, oder arrangiert ihr noch viel im Studio oder gar in der Box (im Rechner) ?
K: Die Songs sind auf unterschiedlichste Weise entstanden und aufgenommen worden. Es gab typische „Band-Live-Songs“, bei denen das Arrangement schon im Proberaum stand, die wurden dann auch ohne Klick aufgenommen. Einige Songs basieren auf digitale Vorproduktionen von mir. Und einige Arrangements sind komplett am PC enstanden. Da hieß es: Riff/Rhythm Section auf Klick aufnehmen und dann daran rumschneiden und arrangieren. Die Vocal und Bläser-Arrangements sind zum großen Teil erst im Nachhinein entstanden. Einige Songs (z.B. Sleep Call, Come a long way) habe ich ursprünglich als digital produzierte Club/Radio Versionen geplant, das wurde aber von der Band abgelehnt.
Wie probt ihr eigentlich…ihr seid ja soviele. Kommen da Montags Bass und Drums und Dienstags die Sänger?
K: Die Grund-Probe-Besetzung ist: alle außer Backing-Gesänge und oft ohne Bläser, wenn dann nur Trompete, also meistens sind wir zu fünft oder max. sechst. Bläser und Gesänge proben separat.
Was sagt ihr, welchen Sound ihr spielt? Da ist eure Szene doch ziehmlich ….ähh…strikt!
K: Ich würde sagen wir machen Pop-Musik, die sehr Reggae-lastig ist. Wenn ich ehrlich bin, nervt es mich ein bißchen, dass die Szene so strikt und durch-dogmatisiert ist. Dadurch entstehen auch so viele Vorurteile. Reggae-Musik kann fast gar nicht mehr neutral konsumiert werden. Und andersrum wird man von der Szene kaum akzeptiert, wenn man nicht mindestens Rasta-Locken hat und über Babylon und Ganja singt. Unser Problem ist, dass wir für die Reggae-Szene zu „un-reggae“ sind und für die Pop-Szene „zu reggae“. Dabei machen wir einfach nur Musik, nicht mehr und nicht weniger.
Musik, genau darum gehts! Das beste Schlusswort überhaupt, vielen Dank.